Die Haushaltung Gottes
Band 1
Die Urgeschichte der Menschheit
- Kapitel 170 -
Ein Opferevangelium
10. Dezember 1841
Nach dieser Rede erhob sich alsbald der Henoch mit der innersten Liebe und dankerfülltestem Herzen und fragte den hohen Abedam:
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,,Herr und unser aller liebevollster Vater, der Du heilig, überheilig bist, wäre es Dein heiligster Wille, so auch hier auf der Höhe am Sabbate Dir ein solches Opfer dargebracht werden möchte, wiegestaltet wir es Dir gestern in der Niederung dargebracht haben? Oder soll es Dir zum Wohlgefallen verbleiben bei der Art Ahbels, Seths und Enos'? O Abba, gib mir kund Deinen heiligen Willen!"
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Abedam aber erwiderte dem Henoch: ,,Henoch, wie aber magst du Mich nun solches fragen, da du es doch am allerbesten weißt, worin das Mir allein wohlgefällige Opfer besteht!
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Wo Mir zuerst das innere Opfer eines reumütigen, zerknirschten, liebeerfüllten Herzens dargebracht wird, da wird ja auch dadurch jedes Opfer geheiligt, ob es entweder ist nach der Art Ahbels, Seths und Enos', oder ob es ist wie gestern in der Tiefe gestaltet!
5
Doch, Ich sehe in euer aller Herzen einen leeren Ort! Diesen Ort habt ihr geweiht dem Opfer zu Gott, sehet aber wegen der Leere nicht ein, wem ihr ein Opfer darbringet, und warum ihr es darbringet! So fasset es denn: Der Vater will kein Opfer denn allein das des Herzens. Der Vater aber ist auch der alleinige, ewige, überheilige, mächtige Gott; Dem aber allein gebührt ein Opfer, wie dem Vater die reine Liebe.
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Das Opfer verzehrt, zerstört und tötet jegliche Gabe im Feuer, welches da lodert auf dem Altare. Sehet, solches ist ein Zeugnis des Menschen vor Gott, welches besagt, daß er Gott erkannt hat, entweder offenbar oder allein dunkel ahnend im Herzen, wie Gott ist und tut gleich dem Opfer!
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Doch wer da hinge allein am Opfer und wäre nicht gebunden von der Liebe zum Vater, den würde endlich das Gott ähnliche Opfer selbst ergreifen, ihn verzehren, zerstören und töten, weil er sich nicht befeuchtet hat zuvor mit dem Wasser des Lebens, welches da ist die reine Liebe zum Vater!
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Ich sage euch aber: Wer dem Vater opfert im Herzen, der hat auch Gott ein wohlgefälliges Opfer dargebracht. Wer aber auf dem Altare nur Gott ein Opfer darbringt und glaubt dadurch auch dem Vater wohlzugefallen, der ist in einer großen Irre; denn wahrlich, der Vater hat kein Wohlgefallen an dem Brandopfer, sondern allein am lebendigen Opfer des Herzens!
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Oder sollte der lebendige Vater, von dem alles Leben stammt, wohl ein Wohlgefallen haben am toten Brandopfer oder an einem Opfer, das jede Gabe verzehrt, zerstört und endlich gar tötet?
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Ja, wenn - wie schon bemerkt wurde - zuvor ein lebendiges Opfer der Liebe zum Vater im Herzen dargebracht wird, so soll dann auch das Brandopfer angesehen werden, wodurch der Mensch zu erkennen gibt, was er im Herzen gefunden hat, nämlich, daß der Vater heilig, heilig, heilig ist und Gott der Allmächtige von Ewigkeit. Ohne dieses Vor-, Mit- und Nachopfer ist jegliches Brandopfer ein Greuel vor Mir.
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Sehet zurück auf Cahin und Ahbel! Cahin opferte ohne Liebe, Ahbel aber mit Liebe. Wessen Opfer stieg empor, und wessen Opfer wurde zurückgeschlagen zur Erde?!
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Da aber Cahins Opfer dem Vater ein Greuel war, was war darum die Folge solcher Opferung? - Das Opfer ergriff den Cahin selbst und machte aus ihm einen Brudermörder!
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Also wird dereinst das alleinige blinde Opfer noch gar viele ergreifen, darum sie dann tun werden gleich dem Cahin und werden darum zahllose Brüder umbringen geistig und leiblich.
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So ihr aber schon ein Opfer darbringen wollet, da bringet Mir ein gerechtes Opfer dar, wie Ich es euch zur Genüge bezeichnet habe!
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Wie es aber verrichtet ward gestern in der Niederung, also soll es auch heute verrichtet werden; doch nicht mehr am Abende sollet ihr das Opfer auf dem Altare anzünden, sondern am Vormittage, damit darum die ferne wohnenden Kinder bis zum Abende hin ihre Heimat erreichen können.
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Bei der Opferung sollen dann auch fürder nicht alle kleinen Kinder mitgenommen werden, sondern es ist genug, so von jeglicher Hütte zwei Männer und ein Weib erscheinen. Doch es soll niemandem zu einer Lebenspflicht gemacht werden, als müsse er zum Opfer erscheinen; denn das Opfer wird niemanden heiligen, sondern allein die Liebe zum Vater!
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Wen die Liebe zum Vater herbeiführen wird, durch den wird das Opfer geheiligt, und er wird dann durch dasselbe erbaut werden im Geiste. Wen aber nicht die Liebe, sondern ein nötigender Zuchtmeister von irgendeinem Gesetze hertreiben wird, daß er darob haben wird ein widerwärtiges Herz, durch den wird das Opfer entheiligt werden, und es wird ihn zerstören, und er wird vertrocknen im Herzen. Und was er dann Mir darbringen wird, das wird gleich sein seinem vertrockneten Herzen, - ein Werk ohne Leben, eine tote Gabe.
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Also bei dem nun Ausgesprochenen soll es verbleiben!
19
Und nun, geliebter Henoch, kannst du dich schon an dein Werk machen; ihr übrigen aber gehet auch hinaus und berichtet den von allen Gegenden vielen Opferharrenden, welch eine Bewandtnis es mit dem Opfer habe, - doch von Mir schweigend, wie Ich wesentlich gegenwärtig bin!
20
Nur allein du, Jared, du, Abedam, und du auch, Adam, folget Mir bis zur Zeit der Opferung in die Hütte Jareds; Seths Kinder aber sollen die Eva uns nachgeleiten!
21
Und also geschehe nun alles gerecht in und durch die alleinige Liebe! Amen."