Gottes Neue Bibel

Die Haushaltung Gottes
Band 2

Aufstieg und geistige Blüte des ersten Weltreiches Hanoch

- Kapitel 257 -

Der Herr im Gespräch mit den blinden Verstandesgrüblern. Demütige Gottesliebe als Weg zum Licht. Die geistige Führung und Entwicklung der Menschheit zur Willensfreiheit

18.2.1843
Auf diese Rede begaben sich die Zweifler, ganz schüchtern und in die völlige Enge getrieben, hin zum armen Manne, und zwar geleitet vom Lamech.
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Als sie dort anlangten, verneigten sie sich vor dem Armen, und der Wortführer richtete folgende Frage an Ihn und sprach: ,,Ist es mir gestattet, vor dir zu reden wie vor einem Menschen, so zeige mir solches an, und ich will reden!"
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Und der Herr sprach: ,,Ich weiß, worum es sich handelt, das du mit Mir nun reden möchtest, also Meinetwegen brauchst du deine Zunge keiner Tätigkeit preiszugeben; so du aber reden willst, da rede um deiner Brüder und um deiner selbst willen!"
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Hier stutzte unser Redner gewaltig und sagte nach einer Weile: ,,Ja, wenn es im Ernste also ist, da kann ich wohl schweigen und dich bloß nur bitten, daß du mir Licht geben möchtest und dadurch ein Ende machen unserer beständigen Zweiflerei; denn das Licht, ja das wahre Licht, tut uns vor allem not! Solches kannst du ja wohl tun, so wir dich inständigst darum bitten!"
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Und der Herr sprach: ,,Höre, wer da seine Zunge legt an die Meinige, dessen Zunge soll gelähmt werden; wer sein Auge legt an das Meine, der soll erblinden! Wer seinen Arm gegen den Meinen ausstreckt, der soll gedemütigt werden bis zu seinem letzten Blutstropfen; wer seine Füße vor die Meinen hinsetzen will, der soll zu einem Krüppel werden! Will jemand sein Haupt an das Meinige legen, wahrlich, dessen Gehirn soll zu einem trüben Wasser werden und die Hirnschale zu einem Gefäße voll Unrates!
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Wer aber in aller Demut sein Herz zum Meinigen erheben wird, dessen Leben will Ich erleuchten mit der hellen Flamme seiner Liebe zu Mir, und es soll ihm also licht werden sein ganzes Wesen, daß er in diesem Lichte ewig nimmer den Tod sehen soll!
7
Farak lehrte euch einen unzugänglichen Gott kennen, und seine Lehre war völlig recht; denn damals war für euch der Gott Himmels und aller Erden unzugänglich, weil in der Zeit eine Hyäne euch in der Liebe beschämt hätte.
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Wahrlich, es sind nur erst wenige Monde verflossen, als Ich aus freiwilliger großer Erbarmung eure Kinder unter Meduhed und Sihin hinausführte, indem sich in ihnen ein leises Fünklein der Liebe zu zeigen anfing. Damit aber dieses Fünklein nicht alsbald wieder erstickt werden möchte in dieser Schlammtiefe, so schob Ich sie hinaus mit Meiner Rechten.
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Und siehe, in die Wüste führte Ich den Sihin und gab ihm da eine Hyäne zum Lehrer, und ließ ihn unterrichten dann durch einen Löwen, dann durch einen Bären, durch einen Tiger und durch einen Wolf; denn diese reißendsten Tiere hatten damals mehr Liebe und Schonung denn der Mensch.
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Wenn aber der Mensch also bestellt war noch vor wenigen Monden in seinem Herzen, wie war er wohl vor Jahrhunderten zu den Zeiten Faraks?
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Du sagst: ,Wir wissen, daß da bis zum Lamech nie ein Menschenblut ist vergossen worden; also mußten die Menschen auch besser gewesen sein!"
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Ja, Ich sage dir, sie waren besser; aber nicht als freie Menschen, sondern als gerichtete, die nicht anders tun und handeln konnten, als wie Ich es ihnen durch Meine Allmacht gestattete!
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Sie waren genötigt, also zu handeln, und ihre Handlung war nicht ein Werk ihres freien Wollens, sondern sie war ein Werk Meiner Allmacht; damit sie aber dennoch erhalten würden, so mußten sie Gott als einen unerbittlichen Richter vor den Augen ihres Gemütes erschauen.
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Als aber die Menschen die Gebote des ewigen Richters in großer Furcht vor Ihm hielten, da dauerte Mich des Volkes, und Ich ließ sie frei.
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Und siehe, kaum waren sie, die ehemaligen Gefangenen Meiner Macht, freigelassen, - und alle reißenden Tiere flohen vor ihnen; denn sie ersahen lauter giftige Schlangen in den freigelassenen Menschen!
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Ich sah solches auch schon von Ewigkeit her; aber Ich wußte auch Meine Zeit und wußte es und weiß nun gar wohl, warum vor dem fruchtenden Regen ein Sturm gehen muß. Und Ich tue, was Ich tue, und weiß, warum. Wer aber kann von Mir eine Rechnung verlangen?! Und so er es verlangt, werde Ich sie ihm wohl geben?!
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Siehe, also war es, also ist es nun, und wie wird es sein fürder? Solches weiß Ich wohl; soll Ich dir's aber sagen? - Nein, dazu kannst du Mich nimmer bereden; denn Ich bin ewig frei und tue, was Ich will!
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Ich will dir heute weiß machen die Erde, und morgen sollst du alles schwarz sehen; denn Ich bin ein Herr und lasse Mir's nicht sagen, was Ich tun soll.
19
Du zweifelst über Mich, darum Ich arm hier bin. Wahrlich, ein Gott und ein Herr ist nicht arm; das bin Ich auch nicht! Aber der Herr hat Sich euer erbarmt und hat euch frei gemacht, damit Er euch ein lieber Vater würde; der Vater aber hat aus großer Liebe alles hergegeben, um euch als Kinder zu gewinnen, und so ist Er, wie du Ihn hier vor dir siehst!
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Glaube Mir nicht, aber liebe Mich, so wirst du Mich erkennen, daß Ich ein wahrer Vater bin!
21
Die Liebe wird dich heilen und wird vernichten alle deine Zweifel. Und so denn gehe hin und erforsche dein Herz; werde demütig, und Ich werde dir ein rechter Gott und Vater sein ewig! Amen."

Fußnoten