Gottes Neue Bibel

Die Haushaltung Gottes
Band 3

Die ersten Hochkulturen. Entartung und Untergang in der Sintflut

- Kapitel 212 -

Die Versammlung der Sklavenbesitzer und deren hohe Forderungen für den Loskauf der Sklaven

26.1.1844
Die Oberpriester schnitten dazu ganz grimmige Gesichter und sprachen: ,,Ihr scheinet schon im voraus zu jubeln über unser Mißgeschick?! Nehmet euch aber nur in acht, daß ihr nicht zu früh jubelt!"
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Und der Redner von den zehn sprach: ,,Wir jubeln nicht im geringsten; aber so ihr uns für nichts und wieder nichts ,Wehe euch!` zurufet darum, daß wir euch den sichern Rat geben, da meinen wir, es sollte gerade nicht gefehlt sein, gegen euren voreiligen Wehe-euch-Ruf eine günstige Rechtfertigung hinzuzufügen, die das in einem Übertreffungsstande kundgibt, was wir euch nur im geringsten Maßstabe kundgaben!
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Doch nun nichts mehr weiter; wir werden nun schweigen und abwarten, was der morgige Tag bringen wird!"
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Auf diese Rede gingen die Oberpriester ganz verdutzt von der Bühne, und die zehn begaben sich ebenfalls in ihr Departement.
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Die Oberpriester aber sandten sogleich tausend Herolde aus und ließen all die Großen aus Hanoch auf den nächsten Tag bescheiden, im großen offenen Ratssaale zu erscheinen.
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Am nächsten Tage morgens wimmelte es schon im großen Ratssaale von den Mächtigen der Stadt; aber keiner von ihnen wußte noch, warum er berufen ward.
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Einige meinten, die Priester hätten etwa wieder eine große Sklavenlizitation vor; andere meinten wieder, es werde etwa wieder ein neues Gesetz entworfen werden oder etwa eine neue Steuer ausgeschrieben. Und so rieten sie in gespannter Erwartung hin und her, was aus dieser Zusammenberufung werden solle; aber keiner kam auf den wahren Grund.
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Es kamen aber auch die zehn nach gegebenem Zeichen mit den anderen Unterpriestern von der einen Seite und nach einer Weile erst die von Gold und Edelsteinen strotzenden Oberpriester von der andern Seite.
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Die zehn aber wurden im Gedränge gefragt von den Großen, um was es sich nun etwa handeln dürfte.
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Und die zehn sprachen: ,,Um nichts als bloß um die Rücklöse der Sklaven! Machet tüchtige Preise, - sonst gehet ihr alle ein!"
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Dieser Wink ging wie ein Lauffeuer unter den Großen, und sie waren nun ganz gefaßt auf das, was da kommen solle.
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Die zehn blieben nun zuunterst an den Stufen zur großen Rednerbühne stehen und erwarteten die glänzenden Oberpriester. Diese kamen nach einer Weile mit großer Zeremonie und gingen auf die Bühne unter vielfachem Hurra-Rufen.
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Als diese tobende Ehrenbezeigung ein Ende nahm, da öffnete ein starkstimmiger Oberpriester den Mund und sprach:
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,,Höret mich an, ihr Großherrlichen des Reiches! Die von uns ausgesandten Boten haben in einem sehr fernen Lande Berge entdeckt, die aus blankem Golde sind, davon sie uns eine reiche Probe brachten!
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Diese herrlichen Berge aber werden von ungeheuren Riesen bewohnt, die überaus stark sein dürften. Um diese zu bekämpfen und uns der Goldberge zu versichern, brauchen wir eine überstarke Macht, wenigstens aus Vorsicht, da man nicht wissen kann, wie stark jene Riesen sind!
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Um diese große Macht darzustellen, benötigen wir wohl aller Sklaven! Es handelt sich aber nun darum, unter welchen Bedingungen ihr sie uns überlassen wollet. Wollet ihr sie uns gegen die Versicherung des Mitgewinnes oder gegen eine billige Ablösung abtreten? - Um das allein handelt es sich hier, und darüber wollet uns denn auch eine gute Antwort erteilen! Es geschehe!"
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Als die Großen solches vernahmen, da sprachen sie: ,,Höret, die Entdeckung ist sehr zu respektieren zwar - denn ganze Berge von blankem Golde sind fürwahr keine Kleinigkeit -; aber die gute Sache liegt zu ferne, daher wir die Versicherung auf den Mitgewinn durchaus nicht annehmen können!
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Damit wir euch aber in einer so glänzenden Unternehmung nicht hinderlich sind, so überlassen wir euch im Durchschnitte einen jeden männlichen Sklaven um eine billige Ablöse von fünf Pfund Goldes und eine Sklavin um drei Pfunde!
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Wenn sie zurückkommen, wollen wir sie von euch wieder gegen einen Dritteleinlaß zurücknehmen! Wir meinen, diese Bedingung wird doch billig sein?"
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Hier jubelten die zehn heimlich; die Oberpriester aber fielen beinahe in Verzweiflung und wußten nicht, was sie zu solch hohem Preise sagen sollten. Sie beriefen darum die zehn auf die Bühne.

Fußnoten