Gottes Neue Bibel

Himmelsgaben
Band 3

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 20 -

Die Träume

7. Januar 1841.
O Du mein allerbester, allerliebster Herr Jesus, so Dein heiligster Wille es wäre, möchtest Du mir denn nicht gnädig anzeigen, was denn doch eigentlich die Träume sind, und was man davon halten soll? Denn gar oft hat der Mensch bedeutende, oft auch unbedeutend scheinende Träume, und wenn man nicht weiß, wie, wann, was und wodurch und warum, so würdigt man vielleicht einseitig diese Erscheinung gar nicht oder zu wenig oder oft leichtlich zuviel. Daher, o Du allerbester, allerliebster Herr Jesus, möchtest mir armem Sünder anzeigen auch darinnen das rechte Verständnis! Nehme aber ja nicht ungnädig auf diese vielleicht zu vorwitzige Frage, denn Dein Wille bleibe allzeit heilig, heilig, heilig und über alles Deine Macht und Stärke. Daher geschehe nur Dein Wille; denn ich möchte lieber ewig nichts wissen, als etwas, so da nicht wäre nach Deinem allerheiligsten Willen Amen. Nur in Deinem heiligsten Namen Amen. - - -
 
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So schreibe:
Wenn noch das Kind im Mutterleibe ruhig sauget
des Blutes Säfte, da für es nichts andres tauget,
da saugt des Seele auch schon Himmels reine Lüfte
und weidet sich ihr Geist auf Meiner Gnadentrifte.
Und das der Leib dem Mutterleibe hat entnommen,
und was daselbst in Geist und Seele ist gekommen,
das bildet sich hernach im weltlich Außenleben,
so ihm im Mutterleibe ward von Mir gegeben.
- 2 -
So aber du der finstren Kammer Lichtgebilde
da schauest, Bäume, Häuser, Wesen und Gefilde,
so solches in der Kammer nirgends ist zu finden, -
nun sieh, das ist's, worauf sich alle Träume gründen.
So sieht der Leib durchs Auge nichts als seinesgleichen,
da seinem Lichte all der Seele Bilder weichen.
Und wenn der Körper schlafend finster ist geworden,
so sieht die Seele ihresgleichen dann in Horden.
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Wenn aber auch die Seel' zur Ruh sich hat begeben
und so dem Geist anheimgestellet wird das Streben,
wie auch das Regen sich in eignen Lichtes Sphären,
da kann der Geist dann auch zum Geistigen sich kehren.
Und was der Geist geschauet hat im Vaterhause,
das kann die Seel' gewahren auch in ihrer Klause;
und so der Leib dann wach geworden ist vom Schlafe,
gewahrt er öfter noch des Geistes Gnad' und Strafe. -
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Doch ist bei Menschen, die ein weltlich Leben führen,
von reinen Geistesträumen nie gar viel zu spüren,
da träumt die Seele nur der Welt entnommne Dinge -
und meist, daran das Herz am Tage leidlich hinge.
Und da sind solche leere, bunte Seelenträume
wohl nichts, als was da sind des faulen Wassers Schäume.
Nur, wenn der kranken Seele sich oft Bilder zeigen,
sind manchmal sie zu rütteln und zu ängsten eigen.
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Und es sind solcher Träume fähig selbst die Tiere,
und heller oft, obschon entlehnt dem Nachtreviere.
Doch solcher Träume Sinn ist stets nur wüst und öde,
voll Trug und Arg - und demnach jede Deutung schnöde.
Nur wenn die Träume euren Erdensinn entwirren
und euch auf kurz in Meiner Gnade Reich entführen,
dann sollt ihr merken solche Träume euch hienieden
und fassen sie ins Herz zu eurer Seele Frieden. -
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Denn wenn ihr träumet so von eitlen Erdendingen,
so ist das nichts, als was euch eure Wünsche bringen,
und was am Tage euch begehret hat im Herzen,
das wird gar los' im Schlaf mit eurer Seele scherzen.
Doch wenn ihr oft am Tage Meiner habt bedenket
und alles Tun und Trachten stets zu Mir gelenket,
dann wird, wenn Leib und Seel' sich hat zur Ruh begeben,
dem Geist auf kurze Zeit im Himmel Kost gegeben. -
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Nun merket das zum Schlusse noch, ihr wen'gen Treuen:
Die rechten Träume werden stets euch wohl erfreuen;
nur wenn die Seel' im Schwanken sich befind't auf Erden,
so wird die Himmelskost euch manchmal bitter werden.
Denn wer noch nicht durchs Liebesfeuer ist gegangen,
dem möchte solcher Feuerskost ein wenig bangen,
doch wer da denket: Einmal muß ich's doch empfangen,
der wird nicht schwer zu Meinem Gnadenweg gelangen.
 
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Dieses Wenige, wohl überdacht, wird vorderhand genügen zu wissen, was du wissen mochtest. Doch ist in Träumen nichts Verdienstliches, noch etwas Sträfliches, und es sind die guten und echten eine freie Hinzugabe ohne alle Rechnung. Wer danach sich kehrt, der tut wohl; doch wer da lebt Meiner Offenbarung treu gemäß, der tut besser, denn die Träume gebe Ich nur Meinen tauben Liebhabern. Doch wem des Herzens geistige Ohren sind durch das Feuer der Liebe aufgetaut und geöffnet worden, der höre nur recht fleißig in sich Mein lebendiges Wort predigen, durch welches allein er zum Leben gelangen wird. Was aber die Wesenheit der Träume sonderheitlich anbelangt, so wird ihrer bei der Enthüllung des Menschen schon ohnehin ausführlich erwähnt werden, - zuerst kommt das Kleine, dann das Große, und endlich das Allergrößte Amen. Das sage Ich, der da angerufen wurde, Amen Amen Amen. -

Fußnoten