Gottes Neue Bibel

Die Jugend Jesu
Das Jakobus-Evangelium

Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm

- Kapitel 107 -

Des Cyrenius Dank. Der Edelmut und die Weisheit des bescheidenen Joseph. Cyrenius übergibt acht arme Kinder an Joseph zur Erziehung

3. Januar 1844
Nun aber sprach der Cyrenius zum Joseph: ,,Erhabener Freund und Bruder! Ich habe nun in deinem Hause mein größtes Glück in jeder Hinsicht gemacht; sage nun, welchen Lohn du für dich von mir verlangst?!
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O sage, wie kann ich es dir nur im geringsten Maße vergelten, was alles du an mir getan hast?!
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Bringe aber ja etwa nicht diese Villa in den Anschlag, welche als Lohn für dich wohl etwas zu Geringes und zu Elendes ist!"
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Und der Joseph sprach: ,,O Bruder und Freund, was wohl hältst du von mir?!
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Meinst du denn, ich sei ein Wohltatskrämer und tue Gutes nur eines Lohnes wegen?
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O wie groß irrest du dich da, wenn du solches von mir glaubst!
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Siehe, ich kenne nichts Elenderes als einen bezahlten Wohltäter und eine bezahlte Wohltat!
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Wahrlich! ich sei verflucht und der Tag und die Stunde, in der ich geboren ward, so ich von dir auch nur einen Stater annehmen möchte!
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Nehme du daher nur ganz wohlgemut dein Weib zu dir, die gereinigte Tullia; was du ihr und noch so manchen Armen tun wirst, das werde ich allzeit als einen guten Lohn für meine Taten an dir ansehen und annehmen!
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Dieses Haus doch verschone mit jeder Dotation; denn was ich habe, ist genug für uns alle - wozu solle da ein mehreres?
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Du meinst etwa, ich werde für die Eudokia irgendein Kostgeld von dir verlangen? - Oh - des sei ruhig!
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Ich nehme sie auf als eine Tochter und werde sie erziehen in der Gnade Gottes.
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Wo aber ist wohl der Vater, der sich für die Erziehung seiner Tochter je noch von jemandem hätte etwas zahlen lassen?!
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Ich sage dir, Eudokia ist mehr wert als alle Welt; daher gibt es auf der Welt auch keinen Lohn, der mir nun um sie annehmbar geboten werden könnte.
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Der große Lohn aber, den ich für all mein Tun habe, siehe, der liegt nun in den Armen der Eudokia!"
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Als aber der Cyrenius diese große Uneigennützigkeit Josephs ersah, da sprach er höchst gerührt:
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,,Wahrlich, vor Gott und allen Menschen der Erde stehest du allein da als ein Mensch aller Menschen!
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Dich mit Worten zu rühmen, wäre eine vergebliche Mühe; denn du bist über jedes Menschenwort erhaben!
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Ich aber weiß, was ich tun werde, um dir zu zeigen, wie überaus hoch ich dich achte und schätze.
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Ein Geschenk werde ich dir machen, das du sicher nicht von dir abweisen wirst!
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Siehe, ich habe in Tyrus drei Mädchen und fünf Knaben von ganz dürftigen Eltern, die aber schon verstorben sind!
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Diese lieben Kinder werde ich hierher zu dir bringen lassen, auf daß sie von dir erzogen werden!
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Daß ich für ihren Unterhalt sorgen werde, des kannst du vollends versichert sein.
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Wirst du mir auch das abschlagen? - Nein, Joseph, du mein erhabenster Bruder, das wirst du sicher nicht tun!"
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Und der Joseph sprach ganz gerührt: ,,Nein, Bruder, das werde ich dir nimmer versagen! Sende diese Kinder daher nur so bald als möglich hierher; sie sollen bestens versorgt werden in allem, was ihnen not tut!"

Fußnoten