Die Natürliche Sonne
Mitteilungen über unsere Sonne und ihre natürlichen Verhältnisse
- Kapitel 24 -
Feier- und Festtage. - Das Sterben der Bewohner des Mittelgürtels
Haben die Sonnenbewohner etwa auch irgendeinen Sabbat oder einen sonstigen Feiertag?
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O wie wäre solches in der Sonne wohl möglich, da es dort weder abgesonderte Tage noch abgesonderte Nächte gibt, - wie soll es da Sabbate oder Feiertage geben? Daher ist in der Sonne allzeit auch eine andere Ordnung als auf den Planeten.
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Aber dessenungeachtet wird doch auch in der Sonne eine Zeit bestimmt, in welcher von den gewöhnlichen Tagesgeschäften geruht wird. - Wann aber tritt eine solche Zeit ein?
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Ihr wißt, daß sich die ganze Sonne binnen 29 Tagen um ihre Achse dreht. Ihr wisset auch, daß die Sonnenbewohner über sich hinaus den gestirnten Himmel gar wohl sehen können. Besonders sehen sie diejenigen Fixsterne sehr gut, die ihr zu der ersten, zweiten und dritten Größe rechnet, - welche den Sonnenbewohnern beinahe so groß erscheinen, wie euch eure Sonne erscheint. Es versteht sich solches bei den Fixsternen erster und zweiter Größe. Die Sterne der dritten Größe aber erblicken sie wohl um mehr als die Hälfte kleiner. Manches Mal, bei ungemein ruhiger und heiterer Luft können sie wohl auch Sterne der vierten und fünften Größe entdecken; aber weiter reicht das Auge der Sonnenbewohner dieses Gürtels nicht.
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Wann von den Bewohnern derjenige Fixstern, den ihr allda Sirius benennt, zuerst als größter und leuchtendster aufgehend erblickt wird, sodann tritt auf eine so lange Zeit ein Feiertag ein, bis dieser Stern ungefähr bis an den Zenit gestiegen ist, wozu eine Zeit, nach eueren Erdtagen berechnet, von ungefähr etwas über sieben Tagen gefordert wird.
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In dieser Zeit muß jedem andern Pendel Einhalt getan werden. Nur das Hauptpendel des zweiten oder großen Tempels darf nie stehenbleiben. - Während dieser Zeit wird dann auch weder gearbeitet noch irgend etwas gelehrt, sondern ein jeder Hausvater bleibt mit seiner Familie in seinem Hause. Und es darf in dieser Zeit von niemandem ein Fuß über die Grenze der Säulen eines Hauses gesetzt werden, außer nur bei einer euch schon bekannten, drohenden, großen Elementargefahr, welche sich aber in der ersten Hälfte des Erscheinens dieses Sternes selten ereignet, wohl aber in der zweiten Hälfte, welche ebensolange dauert wie die erste. (- Aber es versteht sich von selbst, in einer und derselben Gegend nicht allzeit, sondern nur höherer Ordnung zufolge bedingungsweise, das heißt nach der Ordnung und nach dem Willen der göttlichen Weisheit.)
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Was tun denn die Menschen hernach in dieser Zeit in ihren Wohnungen? - Sie legen sich selbst gewisse Gelübde vor und halten dann dieselben während dieser Zeit auf das allerpünktlichste.
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Ein solches Gelübde besteht gewöhnlich in allerlei Selbstverleugnungsübungen, welches ungefähr also aussieht wie da bei euch ein wahres Fasten. Aber solches besteht nicht etwa in einem jeden Hause gleichartig, sondern es besteht solches je nach irgendeiner aufgefundenen Schwäche der Familie eines Hauses.
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Ist da eine Familie sehr redselig, so wird während dieser Zeit aller Zunge des Hauses ein vollkommenes Fasten auferlegt; und sodann darf niemand während dieser Zeit auch nur eine Silbe über seine Lippen bringen, sondern sich allein den inneren Betrachtungen hingeben. - ! Ein solches Fasten wäre auch auf der Erde überaus zweckdienlich anzuempfehlen, besonders in solchen Häusern, wo viel unnützes Zeug von frühmorgens bis in die späteste Nacht geplaudert wird, und wo die Ehre des Nächsten so viel nur immer möglich herabgeschnitten wird und dergleichen mehr des allertollsten Zeugs.
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Ferner, wo in einem Hause der Sonne die Menschen viel aufs Essen halten, allda wird während dieser Zeit nur so wenig wie möglich gegessen, damit dadurch dieser Schwäche wieder Einhalt getan wird.
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Gibt es in irgendeinem Hause Streitsüchtige, die ungefähr solcher Gemütsart sind, daß da ein jeder gern recht hat und seine Meinung als die beste anerkannt wissen will, alsdann muß während dieser Zeit alle Lust zum Rechthaben gänzlich aufhören, und muß einer dem andern unangefochten das Recht lassen, - besonders diejenigen in einer Familie, welche am meisten auf die vorbesagte Art streitsüchtig sind. Da während dieser Zeit auch alle Kinder aus den unteren Schulanstalten heimkehren, so gibt es in einem jeden Wohnhause auch allzeit mehrere Menschen; sind Zanklustige dazwischen, so kommt ihnen diese Zeit und das mit ihr bemessene Fasten sehr wohl zustatten.
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Und wie gesagt, also wird dieses Fasten in einem jeden Hause verschieden bemessen, je nachdem irgendeine oder die andere Schwäche des Geistes vorwaltend bemerkt worden ist.
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Hat der Stern den Zenit erreicht, alsdann sind wieder alle Hauspforten geöffnet, und alles eilt hinaus zu den drei Tempeln, um dort die gebührende Danksagung für die erlangte Stärkung während dieser Zeit darzubringen - wem? -, solches werdet ihr wohl ohnedies verstehen.
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Nach beendigter Danksagung und gegenseitiger Segnung, nach der allgemeinen Segnung des obersten Priesters, begibt sich dann alles wieder eiligst nach Hause und beginnt da wieder das gewöhnliche Tagewerk.
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Dies ist der zeremonielle Religionskultus der Sonne. Was aber den geistigen Religionskultus betrifft, so dauert dieser ununterbrochen fort. Denn das ganze Leben eines Sonnenbewohners besteht in dem, daß er sich unablässig mit der Erkenntnis und genauen Befolgung des göttlichen Willens abgibt; und solches ist ja eben der am meisten geistige Teil jedes Religionsdienstes. Der allergeistigste Teil besteht aber darin, daß sich die Menschen gegenseitig über Meine Menschwerdung besprechen und dem großen Liebeswerk derselben immer näherzukommen suchen. Das wäre also der allergeistigste Teil des Religionskultus der Sonnenbewohner.
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Merkwürdigerweise, wenigstens für euch, wird in der Sonne auch das leibliche Sterben eines Menschen zum geistigen Religionskultus gezogen. - Warum denn? - Weil das Sterben in der Sonne, besonders auf diesem Gürtel, ein überaus geistiges Aussehen hat.
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Ihr werdet hier fragen: Wie ist demnach solches beschaffen? - Nur eine kleine Geduld, und ihr sollt es sogleich erfahren.
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Die Menschen werden allda nie krank. Wenn aber ihr Geist die gehörige Reife erreicht hat, sodann zerstört er im Augenblick seine Hülle durch einen flammenden Ausbruch seines Wesens und geht dann in eine höhere Welt, von der wir erst später hören werden.
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Wir haben in dieser Hinsicht einige Winke gleich anfangs bekommen; allein in der Folge werden wir solches noch viel ausführlicher besprechen.
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Sehet, da die Menschen in der Sonne, wenn sie sterben, gewisserart plötzlich verschwinden, so wird ein solches Verschwinden von den Sonnenbewohnern mit einer innersten, geistigen Andacht gefeiert, und es wird dem Herrn ein Lob dargebracht, da Er wieder einen Bruder von irdischen Banden befreit und ihn in das Urreich allen Lichtes und alles Lebens zurückgeführt hat!
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Darum also wird auch dieser geistige Teil des Religionskultus der letzte Lobgesang genannt, weil nach einem also verstorbenen Menschen dann keiner mehr folgt.
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Es wird zwar ein verstorbener Mensch nicht aus dem Gedächtnis der noch Lebenden gestrichen, und das schon darum nicht, weil in der Sonne das Fach der Weltgeschichte bei weitem besser gehandhabt wird als auf irgendeinem Planeten, ganz besonders aber auf eurer Erde, wo nur allenfalls diejenigen Personen für die Geschichte aufbewahrt werden, die sich ihre Häupter haben krönen lassen, oder die die allermeisten Brüder totgeschlagen haben! - Also ist in der Sonne das Fach der Weltgeschichte nicht beschaffen, sondern in den Tempeln wird jeder Bewohner aufgezeichnet, und das zwar nach seinem Charakter und nach seiner Lebensweise, und wie er Zeuge einer oder der andern großen Naturerscheinung war. Auch werden die Erzeugnisse seines Willens aufbewahrt, und zwar in den Wohnhäusern selbst; daher ist allda kein Zierat, welcher ein solches Wohnhaus ziert, umsonst da; sondern er ist ein bedeutungsvoller Buchstabe im Buche der Geschichte eines oder des andern Menschen, der da ein solches Haus bewohnt hat.
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Auf eine solche Weise wird dann auch das Andenken eines verstorbenen Menschen in der Sonne freilich wohl nicht gefeiert wie bei euch auf der Erde, etwa durch reiche Leichenbegängnisse und nachfolgende, fast ewig dauernde Messenstiftungen. Wohl aber wird das Andenken eines verstorbenen Menschen durch die oftmalige Betrachtung dessen, was er durch Meine, ihm innewohnende Gnade gewirkt hat, gefeiert. Und dieses ist auch ums Unvergleichliche besser, als alle Andachtsübungen ums Geld für irgendeinen Verstorbenen. Denn Ich, der allein nur helfen kann, brauche kein Geld. Derjenige aber, der sich zahlen läßt, um Mich dadurch auf dem Weg eitler Zeremonie zur Hilfe zu zwingen, der geht schon allezeit den allerdichtesten Irrweg. Denn wahrlich sage Ich euch: Eher soll Mich das Gequake eines Frosches zur Verleihung einer Gnade bewegen, denn ein bezahltes Gebet. - Und glaubet es auch, daß unter allen Freveln, die ein Mensch verübt, dieser obenan steht, so sich jemand für angezeigte kräftige Gebete von seinen Brüdern zahlen läßt. - Wenn eine Fliege sumset, oder eine Mühle klappert, oder ein Frosch quakt in einer Pfütze, wahrlich solches ist Mir angenehm, aber das Gebet ums Geld ist vor Mir wie ekelhafter Mundspeichel, Eiter und allerwidrigster Geruch; mehr brauche Ich euch nicht zu sagen!
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Aus diesem wenigen werdet ihr gar leicht entnehmen können, wozu all die reichausgestatteten Begräbnisfeierlichkeiten und nachherigen Seelenmessenstiftungen dienlich sind. Mehr brauche Ich euch wieder nicht zu sagen, sondern verweise euch bloß auf das Evangelium. Leset es, und ihr werdet finden, welchen Lohn Ich dafür den jüdischen Priestern verheißen habe, daß sie fürs Geld den armen Witwen und Waisen lange Gebete vorgelogen haben. Wenn ihr solche Stellen recht überdenket, so werdet ihr daraus wohl gar leicht entnehmen, wie es um eure, besonders römisch-katholischen, Begräbnisfeierlichkeiten steht.
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Doch genug von dem! - Kehren wir nun wieder zu unserer Sonne zurück und beschauen da noch ein wenig ein oder das andere Haus, in welchem entweder der Vater oder die Mutter die Löse empfangen hatte. Denn Kinder sterben in der Sonne durchaus nicht, sondern alldort muß alles in der größten Ordnung die vollkommene Reife erlangen, besonders in diesem Gürtel.
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Was geschieht denn mit dem übergebliebenen Teile? - Der übergebliebene Teil übergibt alsbald das ganze Hauswesen dem ältesten Sohne und lebt sodann die noch zur Vollreife des Geistes nötige Zeit in dem Hause als ein Lehrer und Ratgeber in den göttlichen Dingen.
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Der Witwer oder die Witwe hat aber dann auch eine öftere Zusammenkunft mit den Abgeschiedenen. Eine solche Geistererscheinung wird jedoch von niemand anderem gesehen als nur von dem, mit welchem sie im ewigbleibenden, ehelichen Verbande steht.
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Aus dem Grunde ehelicht auch in der Sonne niemand zum zweiten Male, sondern nur einmal, und wünscht durch sein ganzes Leben nichts anderes als die ewige Unzertrennlichkeit mit dem Gegenstande seines Herzens.
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Das ist nun das Beachtenswerteste, was dieser Hauptgürtel der Sonne in sich faßt. Daher wollen wir ihn nun auch beschließen und uns auf dessen nachbarlichen, freilich wohl etwas kleineren Gürtel begeben.
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Solches aber muß dabei allzeit wohl beobachtet werden, daß es an jeder Seite des Hauptgürtels noch sieben Gürtel gibt, welche nach der Ordnung miteinander harmonieren. Wenn wir daher einen Gürtel beschauen und von einem Gürtel nur die Rede sein wird, so sind darunter allzeit zwei harmonierende Gürtel zu verstehen, - weil ein Gürtel auf der südlichen Seite des Hauptgürtels und wieder ein Gürtel auf der nördlichen Seite des Hauptgürtels in der Sonne mit wenigem Unterschied immer einer und derselben Art sind.
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Was jedoch der nächste kleinere und der mit ihm übereinstimmende Gürtel uns alles zur Beschauung darbieten werden, wollen wir erst in der nächsten Mitteilung zu vernehmen anfangen. Daher lassen wir es für heute wieder gut sein!