Die Natürliche Sonne
Mitteilungen über unsere Sonne und ihre natürlichen Verhältnisse
- Kapitel 69 -
Der wahre Verständnis-Schlüssel für alle Religionen und Offenbarungen
Was sonach das eigentliche Fach der Religion betrifft, so besteht dieses bei den Bewohnern dieses siebenten darin, dem Wesen Gottes aus allen Teilen ein einstimmiges Lob darzubringen.
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Aus diesem Grunde werden auf diesem auch alle Dinge also erforscht, daß sie, von innen aus betrachtet, immer einen und denselben Grund haben müssen. Es kommt da nicht auf groß oder klein an, auch nicht auf viel oder weniger; oder ob da gesagt wird: Dies ist ein größtes Ding und dies wieder ein kleinstes; oder: hier eine solche Entfernung, angegeben durch eine Zahl, und gleich daneben eine andere Entfernung, angegeben mit einer andern Zahl. Werden solche Unterschiede nur von außen betrachtet, so sind sie sichtbar und widersprechen sich; von innen aus betrachtet aber sind sie sich völlig gleich.
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So zum Beispiel möchte Ich euch sagen: Die Entfernung von eurer Wohnstadt bis zu einer nächsten Stadt, zum Beispiel in eurem Oberlande, beträgt sieben ; wieder möchte Ich euch sagen: Die Entfernung von eurer Wohnstadt bis zur nämlichen Stadt beträgt zehn Meilen; und wieder möchte Ich euch sagen: Solche Entfernung beträgt zwanzig Meilen, und zwar eines und desselben Weges; ja Ich könnte euch noch mehrere verschiedenartige Entfernungszahlen angeben. Wenn ihr die Sache äußerlich betrachtet, so könnt ihr nicht umhin, mit gutem Verstandesgewissen zu behaupten: Das ist ja ein offenbarer Unsinn! - Denn solches muß ja doch ein Blinder einsehen, daß eine bestimmt ausgemessene Entfernung von etwa sieben Meilen nicht verlängert oder verkürzt werden kann, vorausgesetzt, daß die Wegmaßlinie stets eine und dieselbe bleibt. - Dem Außen nach ist diese Einwendung gegründet und können demnach sieben, zehn und zwanzig Meilen nicht ein und dasselbe sein. - Welches Gesicht aber bekommt diese Angabe von innen aus untersucht? - Das ist eine andere Frage.
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Damit ihr aber die solcher Angaben einsehen möget, so will Ich euch auch in diesem Falle mit einem anschaulichen Bilde zu Hilfe kommen. - Wie stellt ihr euch etwa die Stadt Bruck vor? - Ihr saget: Also, wie wir sie noch allzeit gesehen haben. - Ich frage euch wieder: Wo könnt ihr euch denn das vorstellen? - Ihr werdet sagen: Fürs erste in uns, das heißt durch die Kraft unserer Einbildung und Rückerinnerung an das naturmäßige Standbild dieser Stadt. - Gut, sage Ich. Seid ihr bei dieser Vorstellung in euch auf einen bestimmten Platz angewiesen, oder seid ihr im Geiste genötigt, diese Stadt euch gerade nur da vorzustellen, wo sie sich befindet? Ihr könnet im Geiste diese Stadt doch sicher in jede beliebige Entfernung versetzen. - Nun seht, wir haben unterdessen genug und wollen die Sache weiter verfolgen. - Wenn es, von innen aus betrachtet, für den Geist so gut wie einerlei ist, wo er sich diesen Ort vorstellen will, und ihm diese Vorstellung auch allzeit nur dieselbe Mühe kostet, da fraget dann euern Geist, welchen Unterschied er wohl zwischen den angegebenen Entfernungen findet? - Wird er für das sieben entfernte Bruck, um sich dasselbe irgendwo vorzustellen, wohl weniger Zeit bedürfen als zu einem hundert Meilen entfernten? - Wer nur einigermaßen die große Fertigkeit seiner Gedanken kennt, der wird doch schon in sich die Erfahrung gemacht haben, daß er keinen Unterschied findet, sich die Entfernung einer Meile und gleich daneben eine Entfernung von mehreren Trillionen Meilen zu denken. Wenn solches aber für den ,,Geist", oder ,,von innen aus betrachtet", vollkommen eines und dasselbe ist, so wird es ja doch auch klar sein, daß all die Dinge von innen aus betrachtet, wie sie von einem und demselben Punkte ausgehen, also auch in einem und demselben Punkte ein und dasselbe sind.
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Solches könnt ihr schon in der allgemeinen Begriffszusammenziehung finden. - Unter welchem allgemeinen Namen könnt ihr euch denn alle geschaffenen Dinge, ohne Unterschied ihrer äußeren Beschaffenheiten, Eigenschaften und Formen, verständig vorstellen? - Ihr saget: Unter dem allgemeinen Ausdrucke: Wesen oder Geschöpfe. - Gut, sage Ich. Saget Mir aber: Wie unterschieden findet ihr wohl in solchen allgemeinen die endlose Vielheit der allerverschiedenartigsten Wesen? - Hier müßt ihr doch offenbar gestehen und sagen: In diesen allgemeinen Ausdrücken ist durchaus kein Unterschied all des zahllos Erschaffenen sichtbar. Denn in diesen beiden Ausdrücken spricht sich nur eine gleichbedeutende Vielheit der geschaffenen Dinge aus. - Ich frage wieder: Warum denn? - Wenn ihr einigermaßen das Vorhergehende betrachtet, so könnt ihr auf dieses ,,Warum" keine Antwort geben, als daß ihr saget: Weil in ihrem Entstehungsgrunde alle die endlos vielen und verschiedenartigsten Dinge völlig eins sind. - Wenn Ich noch hinzufüge und frage: Wie und worin? -, so müßt ihr doch gewisserart mit der Nase euch daran stoßen und sagen: Weil alle Dinge aus der göttlichen Liebe hervorgehen, so müssen sie ja auch in eben dieser göttlichen Liebe so vollkommen einig vorhanden sein, wie diese göttliche Liebe in Sich Selbst vollkommen einig ist.
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Wenn jemand hier allenfalls einwenden möchte: Ja muß denn gerade alles aus der göttlichen Liebe hervorgegangen sein? Gott ist ja auch die allerhöchste Weisheit. Ist es daher nicht füglicher, statt der Liebe Seine endlose Weisheit als das hervorbringende Prinzip aller Dinge anzunehmen? Denn wir sehen ja doch solches unter uns Menschen, da es einige darunter gibt, die eine starke Portion Liebe besitzen, so zwar, daß sie alle ihre Brüder und Schwestern als allerexakteste aufzehren möchten; wenn sie aber bei all ihrer Liebe nicht auch ihre Verstandeskräfte auszubilden suchten, so wird aus all ihrer großen Liebe spottwenig zum Vorschein kommen, - während wieder andere Menschen, welche nicht mit einer so starken Portion Liebe begabt sind, durch ihre vielseitigen Kenntnisse große Dinge ins Werk zu setzen vermögen. - Solcher Einwurf wäre wohl einiger Beachtung wert, wenn Gott und ein Mensch ganz vollkommen eines und dasselbe wären. Da aber dazwischen ein starker Unterschied obwaltet, so ist auch bezüglich der Liebe in Gott und der Liebe im Menschen derselbe starke Unterschied vorhanden; obschon ein eigentlich rechter Mensch in diesem Punkte seinem Schöpfer am meisten ähnlich sein solle.
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Bei Gott geht die Weisheit also aus der Liebe hervor wie das Licht aus der Flamme. Wenn auch demnach die Dinge in ihrer Verschiedenartigkeit von der göttlichen Weisheit gestellt und geordnet werden, so kann aber doch niemand mehr in Abrede stellen, daß sie im Grunde des Grundes endlich dennoch samt der Weisheit aus der Liebe hervorgehen müssen. - Nun sehet, da wir solches nun sicher einsehen, so muß es ja auch klar sein, daß vom innersten Grunde sich alles in der allergrößten Ordnung also ergreifen und finden muß, als wäre äußerlich kein Unterschied dazwischen. Die Mannigfaltigkeit der schon in der vorigen Mitteilung betrachteten Bäume läuft endlich im Samenkorne wieder in die alte, einfache, unterschiedslose, ewige Ordnung zusammen.
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Wer sonach aus dieser inneren Ordnung, oder noch mehr deutsch gesprochen, wer aus seiner inneren Liebe zu Mir, als dem Grundkeime aller Wesen, sich selbst und alle die Wesen betrachtet, der wird überall eine und dieselbe Einheit und eine und dieselbe sich überall ergreifende Ordnung finden!
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Betrachtet zum Beispiel den Baum des Lebens oder das geschriebene Wort, sowohl des Alten als des Neuen Testaments: wie viele tausend Äste, Zweige und Wurzeln möget ihr wohl an demselben erkennen? - Nicht eine Wurzel, nicht ein Ast, nicht ein Zweig sieht dem andern ähnlich. Dem Äußern nach scheint sich alles zu widersprechen. Lehrsätze über ein und dasselbe lauten verschieden. Prophetische Voraussagen über ein und dasselbe Ereignis sind von verschiedenen Propheten auch verschieden bezeichnet. Sogar die vier Evangelisten erzählen ein und dieselbe Sache mit anderen Worten und unterscheiden sich auch in verschiedenen Zahlenangaben. Ja sogar manche Orte geschehener Tatsachen werden häufig nicht völlig übereinstimmend bezeichnet, und so variieren auch nicht selten die Zahlen der Zeit. - Wer nun von der äußerlichen Anschauung auf den innern Zusammenhang kommen will, der wird den Weg doch sicher verfehlen und wird das Zentrum so schwer treffen, wie jemand, der von außen einen Baum anbohren und behaupten möchte: wie er da den Bohrer angesetzt habe, so müsse er damit bis zum Kerne dringen. So er aber hernach den Gang seines Bohrers untersuchen wird, da wird sich doch sicher zeigen, daß er mit seinem Bohrer den Kern um mehrere verfehlt hat. - Wenn er aber den Baum eher spaltet und bohrt dann vom Kerne nach außen, wird er da wohl möglicherweise je die Rinde verfehlen können? - Warum denn nicht? - Weil im Kerne alles in eins zusammenläuft. - Aber im Äußern ist der Kern durchaus nicht zu finden. Es könnte jemand nur, wie ihr zu sagen pflegt, durch einen blinden Zufall mit seinem Bohrer das Zentrum treffen. Was wird ihm aber solches wohl nützen? Wird er darum nun imstande sein, bei jedem Baume, den er wieder anbohrt, das Kernzentrum zu treffen?
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Seht, also nützt auch die äußere, gewisserart antisolare Verstandesweisheit so viel als nichts. Ein solch äußerlicher wird beständig wie ein Blinder herumtappen, und alles wird nur ein halbes Erraten, aber nie eine volle, innerlich überzeugende Gewißheit sein. - Wer aber mit seinem Bohrer auf dem solaren Wege die gespalteten Bäume vom Kerne aus anbohrt, kann der je die Rinde verfehlen?
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Sehet, das ist der richtige Schlüssel, nicht nur allein zur Beleuchtung und Eröffnung der wahren, innern Weisheit bezüglich der Religion der Bewohner unseres siebenten Sonnengürtels, sondern für euch auch noch um vieles mehr bezüglich eurer geoffenbarten Religion und auch hinsichtlich dieser gegenwärtigen neuen Veroffenbarung, - damit ihr dann durch eben diesen Schlüssel, oder wahren, innern Weisheitsbohrer, nicht nur allein das Geoffenbarte, sondern auch alle Dinge und Erscheinungen von dem wahren, innern, in sich allenthalben einigen, sich nie widersprechenden Grunde und Hauptstandpunkte der innern Weisheit, also aus dem Zentrum eurer Liebe zu Mir, betrachten könnt.
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Der weitere Verfolg wird euch die Religion der Bewohner unseres siebenten Gürtels in ein noch größeres Licht stellen. Und so mögen wir uns wieder mit dem heute begnügen!