Gottes Neue Bibel

Predigten des Herrn

- 5. Predigt -

Am Weihnachtstage. Die Geburt Jesu

Dieses Kapitel handelt von Meiner Geburt, einem Fest, welches ihr jedes Jahr nach kirchlichem Brauch am 25. Dezember feiert.
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Schon früher habe Ich Worte über dieses Fest gegeben. Die Einzelheiten, welche Meine Geburt begleiteten, wißt ihr teils aus Meiner Jugendgeschichte, teils aus dem Evangelium Meiner Apostel; und doch liegt noch manch Unaufgeklärtes in diesem Akt Meiner ersten sichtbaren Erscheinung auf eurer Erde, dessen tiefere Bedeutung ihr in geistiger Entsprechung noch nicht kennt. So will Ich, veranlaßt durch den Text dieses Kapitels im Lukas, die weiteren Enthüllungen für euch und alle Meine künftig gläubigen Kinder geben, damit ihr seht, daß auch das Kleinste, was Mich und Meine Erscheinung auf Erden betrifft, eine hohe Bedeutung hat und sich geistig bei Meiner Wiederkunft auf diesen kleinen Stern, als Wohnort Meiner einst großen Kinder, wiederholen wird.
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Wie einst durch die Verhältnisse der Erde gerade jener Zeitpunkt und jenes Volk bestimmt war, Zeuge von dem großen Gnaden- und Liebesakt zu sein, welchen Ich für euch und für die ganze Geisterwelt vollzog, so werden auch bei Meinem zweiten sichtbaren Erscheinen Zeit und Land so gewählt werden, daß sie diesem Schlußakt am meisten angemessen sein werden.
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Nicht umsonst habt ihr dieses Fest ,,Weihnachten" benannt. Es war eine geweihte Nacht, wo Ich Mich, euch und der ganzen materiellen Schöpfung zuliebe, als Opfer der Demut weihte, indem Ich, der unendliche Herr der Schöpfung, ein zerbrechliches, verwesliches Kleid anzog, das unter Millionen anderer lebender Wesen auf anderen Welten, was das Äußere betrifft, weit hinter der höchsten Urform eines Menschenbildes zurücksteht. Viele Bewohner sind so ausgestattet, daß der Mensch dieser Erde nur als eine schwache Nachahmung dessen erscheint, was Ich als Abbild Meines eigenen Ichs in diese Form hineingelegt habe. Obgleich die auf anderen Welten lebenden Menschen die Erdbewohner in vielem übertreffen, so sind diese doch in geistiger Hinsicht zu etwas weit Größerem bestimmt als die in den paradiesischen Welten und Sonnen Lebenden. Wenn jenen auch ein ewiger Frühling lacht und sie in glücklichen Verhältnissen leben, die sich eure Einbildungskraft nicht vorzustellen vermag, so geht ihnen doch die klare Kenntnis Meines Ichs, Meiner geistigen Schöpfung und Meiner Vaterliebe ab.
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Sie sind gut, weil nichts Böses sie zum Gegenteil zu verleiten sucht. Sie erkennen ein höchstes Wesen, sinken vor Ehrfurcht vor Ihm nieder; aber keines von ihnen wagt zu denken, daß dieses höchste Wesen ein von Ihm Geschaffenes an Seine Vaterbrust drücken wolle und ihm den süßen Namen des Kindes geben.
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Das ist nur jenen vorbehalten, die solch eine Stellung durch Kampf und Sieg erringen müssen, damit sie Kinder Gottes werden können. Wo also die Bildungsschule solcher Kinder ist, muß neben der größtmöglichen geistigen Erhebung auch das Gegenteil, die größtmögliche Erniedrigung, ja der Abfall vom Guten, stattfinden können. Um euch zu zeigen, daß zwischen solchen Gegensätzen ein Fortschreiten zum Besseren, ein Siegen über alle Hindernisse möglich ist, kleidete Ich Mich in die Hülle einer der letzten, unangesehensten Menschengestalten. Ich stieg selbst auf diesen finsteren Erdball hinunter, der in bezug auf Ausstattung und Größe in Meiner Schöpfung so gerechnet werden kann wie der Rang eines Infusionstierchens zwischen allen Schönheiten und Wundern eurer Erde.
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Wie aber in Meiner ganzen Schöpfung alles mit gleicher Sorgfalt gebildet und das letzte Infusionstierchen in seiner Art ebenso vollkommen gebaut ist wie der Mensch als Herr der Erde, so zeigt euch Mein Schöpfungsprinzip, das durch alle Stufen des Geschaffenen geht, daß Ich gerade im Kleinsten am größten bin und gerade im Kleinsten als mächtiger Schöpfer und Herr dastehe. Dies war der Grund, warum Ich einen der kleinsten Weltkörper wählte, um da Meine ganze Größe zu zeigen, indem Ich Meiner Geister- und Seelenwelt bewies, daß gerade im Kleinsten nur das Größte möglich, und in der größten Erniedrigung die größte Herrlichkeit zu erlangen ist, ja, daß gerade der, welcher alles hingibt, würdig ist, alles zu besitzen.
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So fand Meine Geburt nicht in einem Palast und nicht von hochgestellten Menschen, sondern in niedriger Stellung statt. Es mußte aber doch in allen Umständen, die dort zusammentrafen, das Hohe, Geistige Meiner Geburt angedeutet werden.
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So war es bestimmt, daß die Volkszählung durch Herodes anbefohlen wurde, und Ich nicht in einem von Menschen erbauten Haus, sondern in Meinem Haus, d.h. unter freiem Himmel in einer Höhle das Licht der Welt erblickte.
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Zeugen Meiner Geburt waren nicht Kaiser und Könige, nicht einmal gewöhnliche Menschen, sondern nur Tiere, - Geschöpfe, die, nicht verdorben, das waren, wozu Ich sie erschaffen habe.
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Die Volkszählung mußte dazu beitragen, daß Maria sich zur Reise nach Bethlehem aufmachte, um das zu vollführen, was dem König aller Schöpfung zur Ehre gereichte.
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Millionen von höheren Geistern sangen Mir das Loblied: ,,Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden!" Diese und die Tiere, wie sie aus Meiner Hand hervorgingen, waren bei Meiner Geburt gegenwärtig. Solche Zeugen gebührten Mir, dem in Windeln eingehüllten Herrn aller Heerscharen.
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Durch die Volkszählung konnte Meine Geburt nicht unbeachtet bleiben. Auch mußte gerade der grausame Herodes als Landpfleger oder Vierfürst in Jerusalem herrschen, um Meine fernere Erziehung und Meinen späteren Lebenslauf zu erschweren. Durch Überwindung all dieser Schwierigkeiten sollte bewiesen werden, daß, obwohl Ich Mich in die niedrigste Stellung gesetzt hatte, Ich im Angesicht Meiner ganzen Geisterwelt Meine Aufgabe doch lösen werde, nämlich: außer dem Beispiel der Demut und Verleugnung aus dieser kleinen Erde eine Pflanzschule für Meine Kinder zu machen, die einst bestimmt sind, den auf den anderen Sternen und Sonnen lebenden Wesen das Bild des großen Geistes und Schöpfers aller sichtbaren Natur in das eines liebenden Vaters umzuwandeln.
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Was Ich vor Äonen von Zeiträumen beschloß und vor mehr als tausend Jahren begonnen habe, das nähert sich jetzt der Vollendung. Meine Religionslehre, Mein Wort, das mit keinem besseren vertauscht werden kann - es mögen die Menschen noch so grübeln und denken -, Meine Liebelehre muß zur allgemeinen Geltung gelangen! Es muß die Liebe allein regieren, und alle Leidenschaften des menschlichen Herzens, die nur darum von Mir in dasselbe gelegt wurden, um durch Kampf gegen sie die Liebe zu verdienen und zu erringen, alle diese Leidenschaften des menschlichen Herzens müssen beherrscht zu den Füßen des Altars der Liebe liegen. Haß, Rache, Stolz und wie sie alle heißen, diese mächtigen Triebe des Bösen im Menschen, müssen alle zum Schweigen gebracht werden. Das Kreuz, auf welchem Ich einst angenagelt für die verirrte Menschheit um Verzeihung bat, muß als Symbol der Versöhnung von jedem geliebt, geehrt und im Prüfungsfall selbst getragen werden, zur Erinnerung an den Weg, den Ich gezeigt, und der den Menschen allein zur geistigen Höhe führen kann.
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Wie in Meinem Lebenswandel auf Erden gegen das Ende hin die Umstände scheinbar gegen Mich arbeiteten, scheinbar Meinen Untergang und Tod herbeiführten und doch durch die Auferstehung aus der Materie und die Heimkehr in Mein geistiges Reich Meinen größten Triumph bewirken mußten, so mehren sich auch jetzt für die Menschen scheinbar die Unglücksfälle, mehren sich die Anzeichen furchtbarer Katastrophen. Der Mensch soll aus ihnen wie der Vogel Phönix aus der Asche verbrannter, weltlicher Ansichten und Vorurteile unversehrt als geistiges Produkt seines Schöpfers, als geistiges Kind eines noch höheren geistigen Vaters hervorgehen.
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Dahin zielt alles, dahin treibt wie ein steuerloses Schiff die ganze Menschheit. Zerbrochen werden müssen alle die künstlichen Schutzwände, die der menschliche Verstand wie Eisenpanzer um das für die Liebe schlagende Herz gezogen hat. Es müssen vernichtet werden die Schranken von Geburt, von Rang, von oberflächlichem Wissen. Der Mensch muß aufhören, mit dem Verstand zu denken, und mit dem Herzen fühlen lernen. Das warme Feuer der Liebe muß zuerst seine ganze Seele erwärmt haben, dann erst kann die Weisheit, als regelnder Trieb der Liebe Schranken setzen und die Menschheit all das fühlen lassen, womit Ich sie ausgestattet und wozu Ich sie so und nicht anders erschaffen habe.
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Sooft Ich als Christus auf der Welt Meinen Vater im Himmel anrief, war es stets die Weisheit, welche die Liebe anrief, um durch dieses Anrufen ihr unbegrenztes Wirken zu zügeln. So wie die Weisheit und Liebe nur miteinander bestehen können, ebenso war Ich als Christus mit Meinem Vater, der Liebe, verbunden nur eins, und deswegen konnte Ich sagen: ,,Mich kennt niemand als der Vater im Himmel, und nur Ich kenne Ihn!" oder ,,Ich gehe heim zum Vater!" usw. Dadurch wollte Ich sagen: Die ganze Welt ist geschaffen aus Liebe; aber die Weisheit hat ihre Bedingungen geregelt. Die Liebe schuf, die Weisheit erhält. Die Liebe als ,Vater` stellte das höchste Symbol der Reinheit auf, und Ich, die Weisheit, als ,Sohn` bewies sie durch die Tat. Und wie Liebe und Weisheit, nur vereinigt, das ganze Ich Meines eigenen Wesens ausmachen und dort im vollkommensten Abbild bestehen, so soll auch der Mensch als Abkömmling von Mir der Ausdruck der Liebe und Weisheit werden. Er soll zuerst lieben und dann weise sein lernen, um Mich, Meine Schöpfung und seine Mission ganz zu erkennen und zu begreifen.
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Dahin zielt Mein Streben mit euch, alle die Ereignisse treiben euch dahin, die Wiedergeburt eures Jesus im Innern zu vollführen, Er möchte euch dort als Ausdruck von Weisheit und Liebe führen und leiten, bis in kurzer Zeit dieser Schöpfer alles Sichtbaren, der Herr aller Heerscharen, als Vater (Liebe) gepaart mit dem Sohne oder Christus (Weisheit), in Person wieder sichtbar auf die Erde treten und zum zweiten und letzten Mal aussprechen kann, was Er am Kreuz vor mehr als tausend Jahren ausgerufen hat, nämlich: ,,Es ist vollbracht, - es ist vollbracht das große Werk der Sühne!"
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Ich habe Meinen Geistern gezeigt, wie das für sie Unmögliche möglich geworden ist. Ich bin mit dem Beispiel vorangegangen und habe nun Meine Wesen auf dieser kleinen Erde zu großen Bürgern Meines unendlichen Reichs, zu Meinen einzigen Kindern gemacht.
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Es ist vollbracht, was Ich einst in der Wiege, in einer Höhle bei Bethlehem, als unmündiges Kind begonnen habe, was dort schon von Millionen Engelsgeistern besungen, aber von den Menschen nicht verstanden, höchstens von einigen schwach geahnt wurde.
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Ich habe es vollbracht das Werk der Sühne, der Liebe, der Verzeihung. Gereinigt ist die Welt von allen unreinen Schlacken des Eigennutzes, und wenn auch Drangsale und Unglücksfälle die irdischen Körper der Menschen zerstören, - dem Geist- und Seelenmenschen können sie nichts anhaben. Er steht hocherhaben über den Trümmern der Welt, seine Arme ausbreitend nach dem göttlichen Retter, der - wie einst dort - allen zurufen wird: Kommet her, ihr alle, die ihr beladen seid, auf daß Ich euch eure Last abnehme und euch erquicke! Kommet her, ihr Kämpfer für Liebe und Weisheit, euch sei die Krone des Lebens, euch seien die Schranken der Geisterwelt geöffnet, damit ihr sehen möget, wie die Engelscharen wieder frohlocken und Loblieder singen dem Herrn, dem Vater, mit den nämlichen Worten wie einst: ,,Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden!" Denn Er kam in Sein Eigentum, und Seine Kinder haben Ihn erkannt. Amen.

Fußnoten