Von der Hölle bis zum Himmel: Die Jenseitige Führung des Robert Blum
Band 1
- Kapitel 42 -
Ein wahrer Bruder. Gleichnis vom Scheibenschießen. Die Liebe zum Herrn bestimmt alles
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,,O Herr", spricht Robert nach einer Weile, ,,wenn Du mich Sünder vor Dir nur doch nicht ,Bruder` nennen möchtest! Denn solch einer ungeheueren Gnade bin ich ja doch ewig nicht wert!"
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Sage Ich: ,,Laß das nur gut sein! Es lebt ja nun Mein Ebenmaß in dir. Durch deine Liebe zu Mir bist du ja in Mir, wie Ich in dir, und so sind wir eins in der Liebe. Und siehe, diese Einheit ist ein rechter Bruder. Sind wir auch ein jeder vollkommen für sich, so beirrt das dennoch die engste Verbrüderung nicht, die da ist eine rechte Einung durch die Liebe. Denn es gibt nur eine wahre Liebe und ein wahres Gute; und diese sind gleich und somit eins in allen Engeln und anderen seligen Geistern und vollkommen gleich Meiner Liebe und dem Guten aus ihr. Und siehe, diese völlige Gleichheit heißt wahrhaft ein ,Bruder`!
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Und so bist du Mir - zufolge deiner nun wahren Liebe zu Mir - auch ein wahrer Bruder. So, wie Ich einst auf der Erde alle, die Mir werktätig nachfolgten, Brüder nannte; nicht etwa aus einer Art freundlicher Höflichkeit, sondern aus vollster Wahrheit heraus. Also mache dir nun künftig nichts mehr daraus, so Ich dich Bruder nenne; denn nun weißt du auch warum!
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Nun aber sage Mir, ob dir dieser zweite Antrag lieber ist als der erste?"
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Spricht Robert: ,,O Herr! Du überguter, heiliger Vater aller Menschen und Engel, da ist ja gar nichts mehr zu sagen, jeder Vergleich fällt da von selbst hinweg. Denn was Du bestimmst, ist immer das Allerbeste, weil Du als die endloseste Güte es so bestimmt hast. Daß mir aber der zweite Antrag offenbar lieber sein muß als der erste, das versteht sich ganz von selbst. Denn Dich, liebevollster Vater, wenn auch nur der Erscheinlichkeit nach zu missen, wird doch sicher keinem Wesen, das Dich so unbeschreiblich liebt wie ich, ebenso angenehm sein, als so es Dich als sein Alles auch persönlich sichtbar an seiner Seite hat!
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Aber da Du so endlos barmherzig bist, bitte ich Dich aus der Tiefe meines Herzens auch, Du möchtest mir gnädigst anzeigen, was ich wohl tun soll, damit ich Deiner Liebe wenigstens um ein Haar würdiger wäre als leider bis jetzt!
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Rede Ich: ,,Geliebter Bruder! Du hast auf der Erde wohl zu öfteren Malen ein Spiel gesehen unter dem Namen ,Scheiben- oder Bestschießen`? Du sprichst in dir: ,O ja, hab' öfter selbst mitgeschossen und sogar manchmal ein Bestes gewonnen!` - Gut, da sage Mir: wie und durch welches Verdienst hast du dir wohl das Beste erworben? Es mußten ja doch alle, die sich durch die Schüsse ums Beste bewarben, ein gleiches Leggeld geben und dennoch gewannst du das Beste!
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Du sprichst nun in dir: ,Weil ich das Zentrum der Scheibe glücklicherweise getroffen habe! Es hatte der Bestgeber dadurch freilich wohl im Grunde keinen Nutzen, aber er hatte dennoch eine große Freude mit mir, da ich einen Zentralschuß gemacht habe.`
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Rede Ich weiter zu Robert: ,,Siehe, so geht es auch bei Mir! Ich bin ein ewiger Bestgeber allen Meinen Geschöpfen und besonders den aus ihnen hervorgehenden Kindern. Die Schießscheibe ist Mein Vaterherz, die Schützen sind Meine Kinder. Ihre Schießgewehre sind ihre eigenen Herzen, und das Beste bin wieder Ich Selbst und das vollkommenste ewige Leben mit und aus Mir!
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Welches Verdienst haben demnach die Kinder sich zu erwerben, um das von Mir für sie bestimmte Beste zu gewinnen? Siehe, nichts anderes, als recht scharf ihre Herzen zu laden und damit auf das Zentrum Meines Herzens zu schießen. Und so sie es treffen, haben sie auch schon das Beste in der Tasche ihres Lebens. Und bei Mir geht es umso leichter, weil Ich gar keine Einsätze brauche, da Ich jedem ein vollkommenes Freischießen gewähre.
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Wie du aber auf der Erde manchmal ein Hauptschütze warst, so ist es dir auch hier gelungen, das Zentrum Meines Herzens mit dem deinen zu treffen. Und so hast du auch schon alles, was Ich von dir verlange, nämlich die wahre Liebe. Diese allein macht dich Meiner Gegenliebe würdig, da sie vor Mir allein als ein wahres Verdienst anerkannt wird. - Was sollen da noch irgend andere Verdienste um Meine Gnade vonnöten sein? Denn so Ich mit dir zufrieden bin, so möchte Ich denn doch wissen, wie du da noch etwas Weiteres und Meiner Würdigeres tun solltest?
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Wie du aber Meine Liebe in dir auch anderen deiner verschiedenartigen Mitbrüder wirst mitzuteilen haben, das wirst du durch deine künftige Stellung dir erst zu eigen machen müssen, was dir aber auch zu keinem höheren Verdienst angerechnet wird. Denn die größere Vervollkommnung deines Wesens wird dir nur zuteil, damit du selbst wirst desto seliger werden können - also lediglich nur ein Vorteil für dich! - Aber von einem Meiner Gnade würdiger werden kann keine Rede mehr sein, da du unmöglich mehr tun kannst, als Mich über alles lieben, - was Ich von dir wie von jedem andern allein verlange.
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Sei also ganz unbesorgt wegen der größeren Verdienste, deren Ich ewig nicht benötige. Und habe nun acht, was jetzt vor deinen Augen vor sich gehen wird!
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Siehe, wir sind nun noch auf unserer dürftigsten kleinen Welt beisammen und du erschaust noch nichts außer dieser Welt, die uns einen kärglichen Standpunkt bietet. Du hast gemeint, diese Welt sei so ein kleiner, angehender Komet, aus dem sich etwa nach Trillionen von Erdenjahren allenfalls ein Planet bilden könnte. Er entstehe etwa zufolge der Anziehungskraft Meines Wesens, durch die sich Atome aus dem endlosen Äther um Mich her ansammeln. - Allein, dem ist nicht also:
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Diese kleine, sehr nackte und dürftige Welt ist aus dir und entspricht völlig deinem bisherigen inneren Zustand, in und auf dem freilich Ich das Allerbeste bin. So wie diese Welt, und wie du Mich auf ihr zuerst erschautest - war dein Inneres beschaffen: der Grund klein und schwach, und Ich auf diesem Grunde nur als ein purer Mensch!
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Nun aber, als dein Herz Mich erkannte und in aller Liebe zu Mir entbrannte, wird aus dieser kleinen und sehr dürftigen Welt sogleich eine größere, festere und reichere hervorgehen.
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Ich halte nur noch die innere Blende in dir, daß sich das starke Licht deines Geistes noch nicht in die Seele ergießen kann. Aber so Ich nun in dir diese Blende zerreißen werde wie einst den Vorhang des Tempels, wodurch das Allerheiligste freigegeben wurde - so wirst du sogleich eine ganz andere Welt erschauen und dich über alles verwundern! Und so gib nun recht acht!"