Das Grosse Evangelium Johannes: Band 11
Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
- Kapitel 13 -
Der Herr segnet den Ort
Wir standen nun von unserm Tische auf und traten hinaus vor das Haus auf die Landstraße. Ich hatte schon gesagt, daß dieser Ort klein war, demnach aus nicht allzuviel Häusern bestand, jedoch war er zum Übernachten insofern günstig gelegen, als er eine knappe Tagereise von Jerusalem entfernt und der letzte war, welcher auf dem Wege nach Petra eine bequeme Unterkunft bot, und zwar eben bei unserm Wirte Mucius. Er lag auch nicht allzuweit ab vom Jordan, so daß es ihm auch nicht an Wasser gebrach. Wohl aber fehlte es ihm sehr an großen, hohen Bäumen, welche gewisserart als Dünstevertilger und Elektrizitätssauger unerläßlich sind, um die Häuser zu schützen vor den Ausdünstungen des Toten Meeres, die bei Südwind sich denn doch sehr bemerkbar machten. Alle Häuser waren nur mit ziemlich hohen Gebüschen und etwas verkümmerten, niederen Bäumen umgeben, da die Salzdünste ein hohes Wachstum verhinderten. Diesem abzuhelfen, war die Wohltat, welche Ich dem Orte erweisen wollte.
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Ich besprach Mich daher mit Mucius über diesen Punkt, sowie mit einigen seiner Nachbarn, die sogleich herbeigeeilt kamen, als sie Mich mit den Jüngern aus dem Hause treten sahen; denn durch den Knecht Marcius und andere hatten sie von der wunderbaren Vervielfältigung des Brotes und der anderen Dinge erfahren. Alle baten Mich, Ich möchte dafür sorgen, daß die Glutstrahlen der Sonne, welche gerade im Jordantal sehr fühlbar sind, gelindert und eine Schutzvorrichtung vor den Dünsten geschaffen werden möge. Ich sagte ihren Bitten zu, segnete das Land, und im Augenblick erhob sich südwärts nach dem Meere zu, eine ziemliche Strecke abseits der Landstraße, so daß die Veränderung der Gegend nur genauen Kennern zu bemerken möglich war, ein dichter Fichtenwald, welche Bäume am geeignetsten sind, scharfe Salzwasserdünste zu verzehren und dennoch dabei zu gedeihen. Dieser Wald bildete eine Schutzwand nach dem See hin, ist aber heutzutage auch schon längst verschwunden.
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Ich sagte nun den Bewohnern, daß es Mir zwar ein leichtes sei, ebenso wie jenen ins Leben gerufenen Wald auch rings um ihre Wohnhäuser plötzlich eine große Menge Bäume und hoher Sträucher hinzustellen, doch sei es besser für sie, wenn hier ein mehr naturgemäßer Weg zur Erreichung dieses Zweckes eingeschlagen würde, da ihr Ort nicht gerade abseits gelegen sei und der vielen Römer und Nichtjuden wegen, welche auf der Straße hinziehen, dem Aberglauben zu sehr Vorschub geleistet würde, da diese ein solches Wunderwerk ihren Göttern zuschreiben und den Bewohnern viele Unzuträglichkeiten bereiten würden. Es würden aber vom nächsten Frühjahr an alle Pflanzen, Bäume und Sträucher ein sehr auffälliges Wachstum zeigen, so daß sie in zwei Jahren in üppigster Fülle prangen und dadurch dem Ort Kühle und eine rechte (), reine Luft verschaffen würden. Sowie sie aber anfangen würden, aus Gewinnsucht jenen schützenden Nadelwald abzuholzen, so würde auch der frühere, oft unerträgliche Zustand, namentlich im Hochsommer, wieder eintreten und schließlich ein Bewohnen dieser Gegend unmöglich machen.
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Die Bewohner dankten Mir nun auf das herzlichste und baten Mich um Aufklärung, wer Ich denn sei, woher Mir die Kraft käme und so fort. Ich aber verwies sie an Mucius und sagte, um alle ihre Fragen wisse er Bescheid und sie sollten sich nur an ihn wenden, die rechte Aufklärung würde ihnen dann schon werden.