Das Grosse Evangelium Johannes: Band 11
Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
- Kapitel 63 -
Erster Verrat des Judas
Es fragte Mich nun Petrus, ob Ich die Absicht habe, morgen zur Stadt hinabzugehen und im Tempel zu predigen. Als Ich dieses bejahte, riet er Mir dringend davon ab, da er bereits in der Herberge verschiedene Tempeljuden gesehen habe, die Mich mit gehässigen Blicken betrachteten und jedenfalls Übles gegen Mich sannen.
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Ich sagte ihm darauf: ,,Des Volkes wegen muß Ich hinunter, und niemand wird Mich daran hindern; denn nur um dessentwillen bin Ich hierhergekommen, auf daß es erlöst werde!"
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Als Judas das hörte, stand er heimlich auf und entfernte sich, ohne daß jemand anders als Ich allein darum wußte.
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Er aber ging hinaus zu dem Volk, das sich in und bei der Herberge angesammelt hatte, und erzählte allen, daß Ich da sei und morgen nach der Stadt kommen würde. Sie sollten Sorge tragen, daß es bekannt würde: der Heiland von Nazareth käme zum Fest.
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Es waren unter den Fremden in der Stadt aber viele, welche um Meinetwillen überhaupt zum Fest gekommen waren, weil sie sicher glaubten, Mich dann zu sehen. Diese hatten, da es offenkundig war, daß Ich stets bei Lazarus einkehrte, Boten hinausgesandt, zu erfahren, ob Ich da sei, und was Ich wohl zu tun beschlossen habe. Diese erfuhren nun durch des Judas ersten Verrat, was Ich beabsichtigte, und sie brachten es in der Stadt baldigst herum. (Joh.12,9)
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Er selbst aber ging ebenfalls nach Jerusalem in die verschiedenen Herbergen und suchte die Fremden und Einheimischen zu bewegen, Mir entgegenzugehen, wenn Ich morgen auf das Fest kommen würde.
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Da nun Meine Anhängerzahl eine sehr große war, so wurde es auch schnellstens überall bekannt, zumal es für das Volk selbst nichts Wichtigeres in Jerusalem gab als Mein Auftreten in der Stadt.
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Wir saßen, während dieses sich in der Stadt vorbereitete, ganz ruhig in des Lazarus Haus und unterhielten uns nun von mehr gleichgültigen Dingen, als endlich Petrus bemerkte, daß Judas nicht mehr anwesend war. Er machte die anderen Brüder zunächst darauf aufmerksam und fragte Mich sodann direkt, wo denn Judas hingekommen sei.
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Ich erwiderte darauf, er solle sich nicht um ihn kümmern. Was er tue, tue er aus freiem Antrieb, und es habe nichts mit dem gemein, was die Jünger anginge.
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Er fragte nun auch nicht weiter, sondern äußerte nur seinen Unwillen darüber, daß dieser Mensch doch stets wiederkehre, wo sie alle schon so oft gehofft hätten, ihn nicht wiedersehen zu müssen.
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Lazarus meinte nun: ,,Wenn der Herr ihn forthaben wollte, so wäre Ihm das gewiß ein kleines. Da Er aber ihm stets gestattet, in Seiner Nähe zu bleiben, so ist auch er sicherlich für große Dinge auserlesen, und uns geziemt es daher nicht, irgendwelches Urteil zu fällen, sondern uns selbst dessen zu enthalten."