Himmelsgaben
Band 3
Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung
- Kapitel 90 -
Die Verklärung Christi
22. Juli 1847.
Meine Verklärung auf dem Berge Tabor wird von vielen als etwas Ergötzliches gelesen, aber von gar überaus wenigen verstanden, und gar entsetzlich viele haben aber auch nicht die allerleiseste Ahnung, was alles hinter dieser Verklärung steckt!
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Die Ursache von solchem Unverstande aber liegt wie allzeit lediglich in der Welt und in ihrer zerstückten Dreieinigkeitslehre. Denn wer da nicht glaubt in der Fülle an den alleinigen Sohn, der da vollkommen Eins ist mit dem Vater, der in Ihm ist wie Er im Vater, gleichwie der Geist im Menschen und der Mensch im Geiste, der den ganzen Menschen durchdringt und der eigentliche Mensch selbst ist, - der ist zertragen in seinem Gemüte und ist gleich einem trüben Wasser, durch das dann kein Lichtstrahl zu dringen vermag und erhellen die Tiefen desselben.
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Die Verklärung aber birgt ein gar überaus stark verborgenes Licht oder eine gar mächtig stark verhüllte geistige Bedeutung in sich, daher sie auch von den wenigsten Schriftgelehrten dieser wie aller früheren Zeit richtig verstanden wird.
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Auf daß ihr aber nicht gleichet dem trüben Wasser der Welt, das nur oberflächlich beschienen werden kann, auf der Oberfläche wohl auch glänzt wie ein vergoldetes Grab, in sich aber nichts als Nacht und Tod birgt, - so will Ich euch in aller Kürze für die oben angeführte Verklärung ein kleines Lichtlein geben, durch das ihr klar ersehen möget, was da hinter derselben steckt. Und so höret denn:
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Der Berg Tabor stellt vor die höchste und zugleich tiefste Erkenntnis Gottes im Geiste und in der Wahrheit. Auf diesen Berg der allerhöchsten Erkenntnis führe allein Ich nur Meine Lieblinge! - - - Petrus, Jakobus und Johannes waren das im vollsten Maße, - zugleich aber stellen diese drei auch einen jeglichen Menschen vor, wie er sein solle in der wahren himmlischen Ordnung.
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Petrus ist der äußere Mensch, der aber sein ganzes Wesen durch allerlei Prüfungen ganz nach innen richtet. - Jakobus stellt vor die Seele des Menschen, die da rein ist und in allem sich nach dem Herrn richtet, aber dennoch samt dem äußeren Menschen viele Prüfungen zu bestehen hat, um den Außenmenschen ganz für sich zu gewinnen und mit ihm vereint in dem Geiste sich unsterblich zu machen. - Johannes endlich stellt den Geist des Menschen dar, der da völlig eins ist mit Mir, also Meine Liebe, von welchem Jünger Ich Selbst zu Petrus sagte, dem es etwas ärgerlich war, daß er Mir gleich ihm folgte: Was kümmert dich das, so Ich es sage: Er lebe!? - was soviel heißt als: Nur der Geist lebt, und wer nicht von seinem Geiste sich verfolgen, ergreifen und durchgreifen läßt, der wird kein Leben haben; denn der Geist allein ist es, von dem Ich sage, daß er lebe ewig!
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Aus alledem aber geht hervor, daß wie Ich die drei auf den Berg führte, Ich entsprechend jeden Menschen, der in seinem Dreiwesen Meine vorgezeichnete Ordnung beachtet, auf den Berg der wahren und lebendigen Erkenntnis Gottes führen kann, allwo er dann auch im Gefühle seines ganzen Wesens ausrufen wird: Herr! hier ist gut sein, hier lasse mir ewige Wohnung machen, bestehend in den drei Hütten der Liebe, der Weisheit und der Macht aus Beiden!
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Aber mit dieser Erkenntnis ist noch kein Bleibens, solange die drei Hütten, und Ich, Moses und Elias nicht völlig Eins sind im Menschen, oder solange die Liebe, die Weisheit und Macht nicht in sich wie in einer und nicht in drei Hütten aufgenommen werden. Daher aber ertönt auch alsbald aus einer Wolke, die da ein Bild ist der allerhöchsten himmlischen Erkenntnis: ,,Dieser allein ist Mein geliebter Sohn, diesen allein müßt ihr hören!" - was soviel heißt als: Dieser allein ist der einige Gott; nicht in drei, sondern in Ihm allein müßt ihr wohnen, wollt ihr das ewige Leben haben! -
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Darauf oder nach dieser mächtigsten Durchgreifung der Gotteskraft erst erwachen die drei und sehen nun in der Fülle der Klarheit weder Moses noch Elias und vernehmen auch keine andere Stimme mehr, denn allein Mich und Mein Wort! - Aber dieses verbietet ihnen, von solcher Erkenntnis der Welt vorher etwas zu melden, als bis alles vollendet ist, das heißt im engen Sinne: bis Ich in jegliches Menschen Herzen nach vielen Proben und Prüfungen seiner Seele auferstanden bin in aller Macht und Kraft der Liebe und Weisheit. - Und im weiten Sinne: Bis nicht die Welt in dem Menschen gekreuzigt und getötet ist und der Geist im Menschen auferstanden ist und dadurch aus dem Menschen ein neues Geschöpf wird in der Ordnung, wie sie da angezeigt ist durch Petrus, Jakobus und Johannes, kann er auf den Berg der tiefen und höchsten Erkenntnis Gottes und des ewigen Lebens nicht geführt werden.
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Das ist die heilige Bedeutung Meiner bisher stets als geheimnisvollst betrachteten Verklärung auf dem Berge Tabor. - Es gibt aber freilich wohl noch eine viel gedehntere, unter der durch Moses, Elias und voraus durch Mich, und durch die Stimme aus der Wolke, wie durch die drei Jünger Hauptführungs- und Bildungsepochen der Menschen angedeutet werden; allein die Erkenntnis verschafft niemandem das ewige Leben, wie noch weniger die damit verflochtenen endlosen Begriffe von Zeit, Raum, Ewigkeit, Unendlichkeit, Licht, Geist und Dasein.
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Suchet aber vor allem Mich, Mein Reich und Meine Gerechtigkeit, welche da ist die Liebe, so wird euch alles andere als eine freie Zugabe gegeben werden. Aber so ihr nur die Weisheit suchet und ihre Kraft, da wird es euch ergehen wie dem, der sein Talent vergrub, und ihm dann noch das genommen ward, das er hatte, und sein Anteil die Finsternis ward! - Das beachtet darum überaus sehr tief, so ihr der Verklärung teilhaftig werden wollt amen. - - -