Gottes Neue Bibel

Der Psalter (Psalmen)

Menge-Bibel von 1939 mit Apokryphen

- Kapitel 143 -

Ich strecke meine Hände zu dir aus

1
vernimm mein Flehen um deiner Treue willen! Erhöre mich nach deiner Gerechtigkeit
2
und geh nicht ins Gericht mit deinem Knecht! Denn vor dir ist kein Lebender gerecht.
3
Ach, der Feind verfolgt meine Seele(a), hat mein Leben zu Boden geschlagen, versetzt mich in Nacht wie die ewig Toten(b).
4
Nun will mein Geist in mir verzagen(c), mein Herz erstarrt mir in der Brust.
5
Ich gedenke der früheren Tage(d), rufe all deine Taten mir ins Gedächtnis, denke über dein ganzes Walten nach;
6
ich breite meine Hände aus nach dir: meine Seele dürstet nach dir wie lechzendes Land. SELA.
7
Eile, mich zu erhören, o HERR: mein Geist verzagt! Verhülle dein Angesicht nicht vor mir, sonst werde ich denen gleich, die ins Totenreich gefahren.
8
Laß schon früh am Morgen mich deine Gnade erfahren, denn auf dich vertraue ich! Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn zu dir erhebe ich meine Seele!
9
Rette mich, HERR, von meinen Feinden: zu dir nehme ich meine Zuflucht!
10
Lehre mich das dir Wohlgefällige tun, denn du bist mein Gott: dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn!
11
Um deines Namens willen, HERR, erhalt’ mich am Leben, nach deiner Gerechtigkeit hilf mir aus der Not,
12
und nach deiner Gnade vertilge meine Feinde und vernichte alle, die meine Seele(e) bedrängen; ich bin ja dein Knecht!

Fußnoten

(a)143:3 = trachtet mir nach dem Leben
(b)143:3 oder: längst Gestorbnen
(c)143:4 vgl. Psalmen 142:4
(d)143:5 oder: Zeiten
(e)143:12 = mich